"Shocking Short"-Gewinner Émile V. Schlesser im Interview

Im Interview mit 13th Street spricht der Gewinner des Kurzfilmpreises Émile V. Schlesser über Vorbilder, Herausforderungen, seine Motivation und die nächsten Projekte.

Wie bist Du auf die Idee des Films gekommen? Gab es Vorbilder oder Inspirationen?

Wie genau die Idee zu Superhero entstanden ist, kann ich mich nicht klar erinnern, da der Stoff bereits 7-8 Jahre in meinem Kopf vor sich hin köchelte, bevor ich zu schreiben begann. Ich weiß nur, dass ich meine Jugend mit dem Zeichnen von Superhelden-Comics verbracht habe, dass ich mich immer unglücklich verliebte, und dass ein Kindheitsfreund mit Trisomie im Schulhof täglich diskriminiert wurde. Was das Formale betrifft, spielt der Film ganz bewusst mit zahlreichen Inspirationen. Es wimmelt von kleinen Anspielungen – ich hoffe, man merkt dem Film an, dass er von Filmnarren für Filmnarren gemacht wurde!

Was war die größte Herausforderung beim Dreh?

So ziemlich alles beim Dreh war beschwerlich – der letzte Tag war jedoch besonders herausfordernd, denn es handelte sich um den Höhepunkt des Films, und die Zeit wurde knapp. Unseren mutigen Star, Nico, trotz immenser Höhenangst schweben zu lassen, war alleine schon eine Challenge, alles aber rechtzeitig vor Sonnenaufgang in den Kasten zu bekommen, wäre fast ein Ding der Unmöglichkeit geworden. Ich wundere mich heute noch wie wir das geschafft haben! Ich liebe diesen Adrenalinschub beim Filmemachen.

Warum hast Du Dich entschieden den Film beim 13th Street Shocking Short einzureichen?

Ich verfolge den Shocking Short schon seit vielen Jahren, da mir dieser Preis als äußerst anspruchsvoll und besonders interessant für junge Filmschaffende erscheint. Es gibt generell nicht viele Preise spezifisch für Genre-Filme – besonders im deutschsprachigen Raum eher eine Rarität. Aber die Sichtbarkeit und Chancen, die einem beim 13th Street Shocking Short geboten werden, sind einmalig. Ich freue mich unglaublich, dass ich nun endlich selbst dabei sein darf!

Beschreibe Deinen Film in drei Worten.

Masken. Fallen. Sehen.

Was sind Deine nächsten Projekte?

Wir sind in den Vorbereitungen meines neuen Kurzfilms, eine schwarze Komödie und Satire über den Zerfall einer großbürgerlichen Familie. Etwas völlig Anderes also. Gedreht wird hoffentlich im Herbst, falls bis dahin alles wieder normal läuft. Ich habe aber die letzten Monate vom Lockdown profitieren können, und bereits die nächsten Drehbücher geschrieben. Erstmal noch ein paar Kurzfilme und dann geht's an die Königsdisziplin, den ersten Spielfilm.

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