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12.07.2024
Für seinen Film "Das Lehrerzimmer" mit Leonie Benesch ("Babylon Berlin") in der Hauptrolle wurde Autor und Regisseur Ilker Çatak ("Es gilt das gesprochene Wort") mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und sogar für einen Oscar® als bester internationaler Film nominiert. Wie das Branchenmagazin "Deadline" von dem deutschen Produzenten Ingo Fliess erfahren hat, arbeitet Çatak bereits an einem neuen Film mit dem Titel "Yellow Letters" (in Deutsch: "Gelbe Briefe"). Die Dreharbeiten dazu haben in Hamburg und zum Teil in Berlin stattgefunden und sind kürzlich abgeschlossen worden.
Wie Fliess weiter berichtet, soll das Drama unter strengen Sicherheitsvorkehrungen gedreht worden sein. Als Grund nennt der Produzent, dass "Yellow Letters" kulturell und politisch "sensibel" sei.
Fliess verriet weiterhin, dass es im Film um "eine Ehe unter Druck" gehe. Die türkischen Stars Özgü Namal und Tansu Biçer übernehmen in "Yellow Letters" die Rollen des Ehepaares Derya und Aziz. Derya ist eine berühmte Schauspielerin und Aziz ein Professor für dramatische Künste an der Universität in Ankara. Das Paar hat die 13-jährige Tochter Ezgi, die von Newcomerin Leyla Cabas gespielt wird. Aufgrund von "staatlicher Willkür" verliert das Ehepaar allerdings seine Arbeit und seine Lebensgrundlage. Weil sie ihre Miete nicht mehr zahlen können, zieht die Familie zu Aziz' Eltern nach Istanbul. "Sie müssen ihre Lebensweise neu definieren und sehen dabei die Aushöhlung ihres Privatlebens", erklärt Fliess. Die neuen Umstände bereiten dem Paar einige Probleme und auch die Teenager-Tochter leidet unter den Veränderungen.
Das Drehbuch zum Drama stammt von Çatak, Ayda Meryem Çatak und Enis Köstepen. Obwohl die Handlung in der Türkei spielt, hat sich der Regisseur bewusst dafür entschieden, den Film in zwei deutschen Städten zu drehen, welche die Türkei repräsentieren sollen.
"Wir haben den Film in Berlin als Ankara und in Hamburg als Istanbul gedreht. Wir haben also den ganzen Film, das ganze Set ins Exil geschickt", teilte Fliess "Deadline" mit. "Dadurch wurde der Film unserer Meinung nach abstrakter und zu einer universellen Geschichte darüber, wie man mit einer Situation umgeht, in der man unter Druck steht und seine Werte und seine Moral neu definieren muss."
Der Produzent erläutert weiterhin, dass das Ehepaar ganz unterschiedlich auf die neuen Herausforderungen und Konflikte reagiere. So handhabe Derya die Dinge pragmatisch, während ihr Mann Aziz eher idealistisch sei. Diese Dynamik verleihe laut Fliess dem Film mehr "Würze". "Yellow Letters" sei ein Film "mit viel Tiefgang" über Menschen, die lernen müssen, "wie man sein Leben lebt, wenn man im Grunde bankrott ist", so Fliess. Er ergänzt: "Wenn man kein Geld hat, wie verteidigt man dann seine Werte, seine moralische Philosophie und seine idealistische Sicht auf die Welt?"
Etwa 70 Sprechrollen wurden im Film besetzt, verrät der Produzent: "Es ist eine riesige Besetzung, denn diese kleine Familie reist durch die Gesellschaft und durch verschiedene kulturelle und politische und gesellschaftliche Milieus. Und so haben wir Leute vom Theater, wir haben Leute vom Staatstheater, wir haben Leute von der Universität, wir haben Leute vom Amtsgericht, wo sie auf die Anklagebank gesetzt werden. Wir haben Leute von der Taxifahrergewerkschaft, wo er Arbeit finden muss. Wir haben eine große Besetzung mit vielen verschiedenen Aspekten der Gesellschaft, was den Film meiner Meinung nach sehr reichhaltig macht."
Fliess geht davon aus, dass die Postproduktion bis Ende Dezember 2024 abgeschlossen sein wird: "Und dann können wir sehen, was als nächstes kommt". 2025 soll "Yellow Letters" in die Kinos kommen.