Vorsicht vor den Cenotes
Die fantastische Riviera Maya, ein grandioser, von Greg Norman gestalteter Golfplatz und ideale Bedingungen auch im November locken viele Stars der US PGA Tour nach Mexiko. Vom 9. bis 12. November findet im El Camaleon GC in Playa del Carmen das OHL Classic at Mayakoba statt. Titelverteidiger Pat Perez sowie Rickie Fowler, Zach Johnson, Charley Hoffman und Patrick Reed führen das Feld an. Mit Alex Cejka und Stephan Jäger sind auch zwei Deutsche dabei. Sky überträgt das OHL Classic at Mayakoba exklusiv live und in HD. Kommentar: Carlo Knauss.
Das Turnier
Das OHL Classic at Mayakoba war bei seiner Premiere im Februar 2007 das erste PGA-Tour-Event, das außerhalb der USA oder Kanadas ausgetragen wurde. In den ersten Jahren war es ein sogenanntes Alternativturnier, das parallel zu einem der großen Turniere, in diesem Fall der WGC – Accenture Match Play Championship, stattfand. Wie bei solchen Events üblich wurden nur halbe FedExCup-Punkte verteilt, da dem Turnier die Top-Stars fehlten. Erst im Zuge der Reform des US PGA Tour Kalenders wurde auch das OHL Classic at Mayakoba vor vier Jahren deutlich aufgewertet. Dafür wurde das einzige PGA-Turnier in Mexiko vom Februar in den November verlegt. Der Sieger erhält nun statt 250 die vollen 500 FedExCup-Punkte. Das Preisgeld wurde ebenfalls ordentlich erhöht. Insgesamt spielen die 132 Profis um 7,1 Millionen US-Dollar. Der Sieger erhält davon 1.278.000 Dollar und damit gut 600.000 Dollar mehr als noch vor fünf Jahren.
Der Platz
Seit der Premiere des OHL Classic at Mayakoba in 2007 ist der El Camaleon GC Austragungsort des Turniers. Und es gibt auch keinen vernünftigen Grund, daran etwas zu ändern. Denn der Golfplatz ist von seiner Lage und seinem Design nichts anderes als spektakulär. „Ich liebe diesen Ort“, sagt etwa Cameron Beckman, OHL-Champion von 2010, „das Design ist herrlich, die Grüns sind großartig und der Kurs ist herausfordernd und fair.“
Greg Norman gestaltete den Platz auf einem riesigen Gebiet nördlich von Playa del Carmen an der Riviera Maya, dem mexikanischen Touristenzentrum auf der Halbinsel Yucatan. Die Bahnen schlängeln sich durch dichten Mangrovenwald, vorbei an Kalksteinkanälen bis zum weißen Sand des Karibikstrandes. Zwei Grüns liegen direkt am Meer und bieten atemberaubende Aussichten über das türkisblaue Wasser bis zur Insel Cozumel. Eine Besonderheit des Platzes ist, dass neben den üblichen Bunkern auch vier sogenannte Cenotes ins Spiel kommen, in Yucatan weit verbreitete Kalksteinhöhlen. Gleich auf der ersten Bahn liegt eine solche Cenote mitten auf dem Fairway mit der Öffnung dem Tee zugewandt. Wer seinen Abschlag in diesen Schlund schlägt, muss rückwärts wieder raus-chippen.
Der Titelverteidiger
Pat Perez hatte zu Beginn des Jahres 2016 „viele schlaflose Nächte“. Der US-Amerikaner musste sich im Februar einer Schulteroperation unterziehen und nachts quälten ihn seine Gedanken. „Wenn du kurz vor deinem 40. Geburtstag so eine Operation hast, denkst du dir: ‚Oh Gott, was werden wir machen? Was wird passieren? Ich konnte fünf Monate keine Bälle schlagen und hatte eine Menge Zeit, über eine Menge Dinge nachzudenken“, berichtete Perez. Die Auszeit und seine schlaflosen Nächte haben ihm jedenfalls nicht geschadet. Mit Platz 33 beim CIMB Classic und Rang sieben bei den Shriners Hospitals for Children Open meldete sich Perez eindrucksvoll auf der US Tour zurück.
Und beim OHL Classic spielte er sich mit einer 62er Runde am Samstag in die Spitzengruppe. Zusammen mit dem Führenden Gary Woodland und Scott Piercy ging er als Zweiter auf die Schlussrunde. Das Führungstrio hatte sich vom restlichen Feld etwas abgesetzt und machte den Sieg unter sich aus. Dass am Finaltag dennoch kaum Spannung aufkam, lag an Perez. Mit fünf Birdies auf den ersten acht Löchern sorgte er früh für klare Verhältnisse und verteidigte seinen Vorsprung souverän bis zum Ende. „Ich hatte eine ganz andere Einstellung als früher. Bei meinem letzten Sieg 2009 war ich fast schon ängstlich und habe nicht wirklich daran geglaubt. Dieses Mal hatte ich die Ruhe, fast schon die Gewissheit, es fertig zu bringen“, erklärte Perez, nachdem er sich mit zwei Schlägen vor Woodland durchgesetzt hatte.
Das Feld
Pat Perez führt in Playa del Carmen ein gut besetztes Teilnehmerfeld an. Der Titelverteidiger ist nicht nur als amtierender Champion einer der Top-Favoriten, sondern auch aufgrund seiner guten Form, die er gerade erst mit dem Sieg beim CIMB Classic und Platz fünf beim CJ Cup @ Nine Bridges unter Beweis stellte.
Mit Ryan Armour, dem Sieger der Sanderson Farms Championship ist noch ein weiterer Saisonsieger in Mexiko dabei. Gute Ergebnisse erzielten in der frühen Phase der Saison auch schon Sung-hoon Kang, Anirban Lahiri, Danny Lee, Jonathan Randolph, Smylie Kaufman und Whee Kim.
Dazu kommen einige Stars der US PGA Tour, die natürlich ebenfalls zum engsten Favoritenkreis zählen wie Zach Johnson, Charley Hoffman, Graeme McDowell, Rickie Fowler, Billy Horschel, Russel Knox, Ryan Moore, Jhonattan Vegas, Gary Woodland, Emiliano Grillo und Patrick Reed.
Die mexikanischen Fans können sich mit Martin Fraustro, Carlos Ortiz und José de Jesús Rodríguez auf drei Lokalmatadore freuen. Die deutschen Farben vertreten Alex Cejka und Stephan Jäger.