Perfekte Bedingungen in Prag
Der hoch gelobte Platz im Albatross Golf Resort in der Nähe von Prag ist in dieser Woche Schauplatz der zweiten Auflage des D+D Real Czech Masters. Die Pros der European Tour, unter ihnen mit Moritz Lampert, Florian Fritsch, Bernd Ritthammer und Marcel Schneider auch vier Deutsche, können sich auf perfekte Bedingungen freuen. Sky zeigt das Turnier von Donnerstag bis Sonntag täglich exklusiv live und in HD. Kommentar: Adrian Grosser.
Das Turnier
Die Premiere des D+D Real Czech Masters im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg. Vor allem das Rennen um die letzten Ryder-Cup-Startplätze sorgte vor zwölf Monaten für Hochspannung. Und mit Jamie Donaldson gewann tatsächlich ein Spieler aus der Gruppe der Ryder-Cup-Anwärter das Turnier. Der Waliser qualifizierte sich mit seinem Sieg endgültig für das Team von Paul McGinley und holte später in Gleneagles den entscheidenden Punkt zum europäischen Triumph. In diesem Jahr fehlt dem D+D Real Czech Masters zwar das besondere Ryder-Cup-Moment, trotzdem freuen sich die Pros auf ein besonderes Turnier. Nach der Premiere waren sie von der ganzen Veranstaltung begeistert. Das Preisgeld beträgt wieder eine Million Euro, wovon der Sieger 166.660 Euro erhält.
Der Platz
Der Hauptgrund für das Lob der Golf-Profis für das D+D Real Czech Masters war der Platz im Albatross Golf Resort unweit von Prag. Der Kurs zählt zu den am besten gepflegten Kursen auf der European Tour. Er sei überrascht gewesen, wie gut die Bedingungen waren, erklärte der Franzose Gregory Bourdy, „ich denke, die Grüns gehören zu den Top-3, die wir auf der Tour haben“. Sie seien schnell und in perfektem Zustand, genauso wie die gesamte Anlage, lobt Bourdy, der auch das Layout des 2009 erbauten Platzes hervorragend findet. Zustimmung erhält er von Stephen Gallacher. „Das ist ein großartiger Kurs“, sagt der Schotte. Der Platz fügt sich perfekt in die leicht hügelige Landschaft ein; Bunker, Wasserhindernisse und das teils tiefe Rough sollten die Profis umgehen. „Man muss da gut herumspielen“, sagt Gallacher.
Der Titelverteidiger
Das D+D Real Czech Masters war die vorletzte Chance für Jamie Donaldson, sich für das europäische Ryder-Cup-Team zu qualifizieren. „Ich musste entweder in dieser oder der nächsten Woche gut spielen“, wusste der Waliser, „daher stand ganz schön viel auf dem Spiel.“ Mindestens Platz sieben brauchte Donaldson, um sich in Paul McGinleys Team zu spielen. Am Ende gewann er das Turnier und kletterte im Race to Dubai von Rang sechs auf vier. „Das ist wirklich groß“, freute sich der Sieger, schließlich sei Gewinnen alles beim Golf: „Nur Siege katapultieren dich in der Weltrangliste oder dem Race to Dubai nach oben.“ Oder ins Ryder-Cup-Team. In dieser Woche kann Donaldson seinen Titel leider wegen einer Rückenverletzung nicht verteidigen, wegen der er bei der PGA Championship während der zweiten Runde aufgeben musste.
Die Favoriten
Durch die Absage des Titelverteidigers und Ryder-Cup-Stars Donaldson gibt es beim D+D Real Czech Masters keinen eindeutigen Favoriten.
Vier Spieler allerdings sind aus dem ausgeglichenen Feld herauszuheben. Zum einen Bradley Dredge: Der Waliser war im vergangenen Jahr Zweiter im Albatross Resort und hofft, „dass es mit diesem Ort etwas auf sich hat, das mir Glück bringt – wir werden es diese Woche sehen“.
Neben Dredge sind Victor Dubuisson, David Horsey und James Morrison die aussichtsreichsten Kandidaten. Dubuisson gehörte wie Donaldson im vergangenen Jahr zum siegreichen europäischen Ryder-Cup-Team. Der Franzose gilt als einer der talentiertesten Golfer Europas, macht in diesem Jahr allerdings eine leichte Formkrise durch und hat erst zwei Top-10-Ergebnisse vorzuweisen.
Deutlich besser in Schwung sind die beiden Engländer James Morrison und David Horsey. Morrison gewann im Mai die Open de España und wurde bei der Alstom Open de France im Juli Zweiter. Einen noch besseren Lauf hat aktuell Horsey. Der gewann in der letzten Woche das Made in Denmark und kletterte im Race to Dubai auf Rang 56. Um unter den Top-60 zu bleiben und sich seinen Startplatz bei der DP World Tour Championship zu sichern, könnte er noch ein paar gute Ergebnisse gebrauchen.
Die deutschen Teilnehmer
Vier deutsche Profis sind in dieser Woche in Prag dabei. Moritz Lampert, Florian Fritsch, Bernd Ritthammer und Marcel Schneider reisten alle vom Made in Denmark im Norden Jütlands in die tschechische Hauptstadt. Ausgehend von den Ergebnissen in Dänemark ist Fritsch in der besten Verfassung und der größte Hoffnungsträger. Der 29-Jährige überstand als einziger den Cut und kämpfte am Finaltag um eine Top-10-Platzierung. Durch eine Par-Runde zum Abschluss rutschte er jedoch noch von Platz zwölf auf 20 zurück. Trotzdem war Fritsch zufrieden. „Im Großen und Ganzen war es eine ordentliche Leistung“, postete er auf Facebook, „ich denke, dass ich darauf in den nächsten Wochen aufbauen kann.“