Staraufgebot bei Lee
Nach siebenjähriger Pause kehrte das British Masters 2015 auf die European Tour zurück. Zu verdanken haben die Pros das Comeback des prestigeträchtigen Turniers vier europäischen Top-Spielern sowie Sky Sports. Gastgeber ist in diesem Jahr der ehemalige Weltranglistenerste Lee Westwood, der neben Titelverteidiger Alex Noren ein Staraufgebot um Rory McIlroy, Sergio Garcia, Martin Kaymer und Bernd Wiesberger im Nord-Osten Englands begrüßen kann. Sky überträgt das Turnier vom 28. September bis 1. Oktober täglich exklusiv live und in HD. Kommentar: Adrian Grosser.
Das Turnier
Das British Masters supported by Sky Sports blickt auf eine lange Geschichte zurück. Golf-Legenden wie Bobby Locke, Lee Trevino, Bernhard Langer, Greg Norman, Sir Nick Faldo und Severiano Ballesteros haben sich in die Siegerliste eingetragen. 1946 wurde das Turnier als Dunlop Masters erstmals ausgetragen. Bei der Einführung der European Tour 1972 gehörte es wie selbstverständlich zu den 24 Events der Premieren-Saison. Seither war es mit einer Ausnahme 1984 fester Bestandteil des Tour-Kalenders. Bis sich in der Finanzkrise für das Turnier 2009 kein Sponsor mehr fand.
Sieben Jahre nach der letzten Austragung war die Suche endlich erfolgreich. Seit 2015 unterstützt Sky Sports das British Masters. Außerdem setzt sich ein Quartett englischer Spitzenspieler für das Turnier ein, indem in den ersten vier Jahren je einer von ihnen die Gastgeberrolle übernimmt. Den Anfang machte Ian Poulter. Der Ryder-Cup-Held findet es „fantastisch“, dass das British Masters zurück auf der European Tour ist. Im vergangenen Jahr war Luke Donald Gastgeber, in diesem ist es Lee Westwood und in 2018 Justin Rose.
Das Preisgeld beträgt drei Millionen Pfund, umgerechnet knapp 3,4 Millionen Euro, der Sieger erhält 500.000 Pfund, also gut 560.000 Euro.
Der Platz
Seit 2011 ist Lee Westwood, der diesjährige Gastgeber des British Masters, Botschafter und Playing Professional des Close House Golf Club. Eine seiner ersten Amtshandlungen war im Mai 2011 die Eröffnung des Championship Lee Westwood Colt Course. Benannt ist der Kurs nach dem legendären englischen Golfplatz-Architekten Harry Colt (u.a. Wentworth). Ohne dessen Stil 1:1 zu kopieren, orientierte man sich bei der Gestaltung an dessen Werk, etwa bei den auffälligen Bunkerformen und den variantenreichen Par-3-Löchern.
Gelegen ist der Platz unweit von Newcastle an den Ufern des River Tyne. „Der Wind spielt hier häufig eine Rolle, wie man es sich im Nord-Osten denken kann“, erklärt Westwood. Der Gastgeber hat vor dem Turnier noch ein paar „Optimierungen“ vorgenommen und etwa „hier und da ein paar Bunker eingebaut“. Westwood jedenfalls ist sicher, dass seine Profi-Kollegen beim British Masters einen Platz „in perfektem Zustand“ und mit „qualitativ hochwertigen Grüns“ vorfinden werden.
Der Titelverteidiger
Mit drei Schlägen Vorsprung startete Alex Noren vor zwölf Monaten in den Finaltag des British Masters. Und obwohl er seine Schlussrunde gleich mit zwei Birdies begann, musste er auf den hinteren neun Löchern nochmal um seinen Sieg zittern. Von hinten machten vor allem Bernd Wiesberger und Lee Westwood Druck. Wiesberger zog mit einem Birdie auf der 15 sogar mit dem hinter ihm spielenden Noren gleich. Doch als der Schwede ein paar Minuten später zum Grün der 15 kam, versenkte er ebenfalls seinen Birdie-Putt und übernahm wieder die Führung. Die verteidigte er bis zur 18 und mit einem letzten Birdie sicherte er sich seinen dritten Saisonsieg. „Das ist ein großartiges Gefühl. Ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass das passieren könnte“, erklärte Noren.
Das Feld
Das British Masters muss sich seit seinem Comeback auf die European Tour 2015 keine großen Sorgen um das Teilnehmerfeld machen. Die Kombination aus Tradition, gutem Preisgeld und vor allem prominentem Gastgeber lockt die Stars an. In diesem Jahr gibt sich mit Rory McIlroy ein absoluter Top-Star die Ehre. „Ich freue mich, dass ich Lee Westwood unterstützen kann“, erklärt der Nordire, der aus eigener Erfahrung weiß, „wie es ist, ein Turniergastgeber zu sein“.
Doch McIlroy ist bei weitem nicht der einzige europäische Spitzenspieler, der in den Nord-Osten Englands kommt. Mit Sergio Garcia und Danny Willett sind die beiden letzten Masters-Sieger dabei, dazu kommt natürlich Titelverteidiger Alex Noren. Auch der letztjährige Zweite Bernd Wiesberger ist wieder am Start, genauso wie Graeme McDowell, Chris Wood, Matthew Fitzpatrick, Russel Knox, Shane Lowry und die deutsche Nummer eins Martin Kaymer.
Mit Marcel Siem, Florian Fritsch, Bernd Ritthammer und Alexander Knappe sind vier weitere Deutsche beim British Masters supported by Sky Sports dabei.