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Sheriff Will Kane (Gary Cooper) will mit seiner jungen Braut Amy (Grace Kelly) die Stadt Hadleyville verlassen. Da erfährt er, dass Mörder Frank Miller (Ian MacDonald), den er vor Jahren ins Gefängnis gebracht hatte, in dem Zug sitzt, der gegen Mittag in dem Städtchen erwartet wird. Am Bahnhof harren bereits drei Komplizen Millers aus. Es ist klar, dass die Gangster sich rächen wollen. Kane versucht vergeblich, Hilfssheriffs zu rekrutieren. Auch seine junge Frau wendet sich von ihm ab, weil sie als Quäkerin jedes Blutvergießen ablehnt. Um zwölf Uhr mittags tritt Kane in den verlassenen Straßen den Gangstern allein entgegen ...
"12 Uhr mittags" ist für viele der beste Western aller Zeiten - obwohl oder gerade weil Regisseur Fred Zinnemann auf die Glorifizierung des Wilden Westen und auf furchtlose Helden ohne Schwächen verzichtete. Sein Sheriff Kane hatte Hadleyville von Banditen gesäubert und die Bewohner waren ihm dafür dankbar. Doch nun will sich der Anführer der Ganoven an ihm rächen - und alle schauen weg. Zinnemann passte die Laufzeit des Films exakt der Zeit der Handlung an. Die spielt zwischen 10.30 Uhr und 12 Uhr mittags und der Film hat eben diese Länge von 85 Minuten. In diesen knapp eineinhalb Stunden enthüllt sich so viel an menschlichen Schwächen, dass Zinnemann auf die üblichen Stilmittel des Genres verzichtete. Für ihn war der Western nur die Hülle, unter der sich vor allem Feigheit und Verrat entblößten.