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RSM Classic

Davis Love II ist der "Pate" der "Sea Island Mafia" und Gastgeber des RSM Classic im Sea Island GC.

Sky ist der Golf-Sender Nummer eins in Deutschland. Sky präsentiert die Turniere der US PGA Tour und der European Tour inklusive der vier Majors und des Ryder Cup exklusiv live und in HD.

Heimspiel für die „Mafia“

Sie nennen sich die „Sea Island Mafia“ und Davis Love III ist ihr „Pate“. In Sea Island und dem benachbarten St. Simons Island gibt es eine große und aktive Gruppe von Golf-Profis. Seit sechs Jahren haben die vielen Tour-Spieler auch ihr eigenes Turnier. Das RSM Classic findet quasi direkt vor der Haustür von Love, Matt Kuchar und Zach Johnson statt. Sky überträgt das Turnier von Donnerstag bis Sonntag täglich exklusiv live und in HD. Kommentar: Carlo Knauss.

Das Turnier

Sea Island und das benachbarte St. Simons Island sind ein Paradies für Golfer. Wohl nirgendwo sonst leben so viele Profis in unmittelbarer Nachbarschaft beieinander. Den Anfang machte Davis Love III, der zu Beginn der 90er Jahre in den tiefen Süden Georgias zog. Seitdem sind ihm zahlreiche Kollegen gefolgt. Mittlerweile leben auch Zach Johnson, Jonathan Byrd, Harris English, Brian Harman, Lucas Glover, Charles Howell III und Matt Kuchar in St. Simons Island oder dem benachbarten Sea Island direkt an der Atlantikküste. „Wir haben uns gleich in das Leben hier verliebt“, berichtet Kuchar, der vor vier Jahren mit seiner Familie hergezogen ist. Ihm fiel das besonders leicht, da seine Frau Sybi auf der Insel aufgewachsen ist.

Die Gruppe nennt sich selbst spaßeshalber die „Sea Island Mafia“ und hat Love zu ihrem „Paten“ ernannt. So steht es zumindest auf ihrer Facebook-Seite. Vor sechs Jahren gelang es dem „Paten“ sogar, ein Turnier in seinem Domizil zu etablieren. Der 51-Jährige, der gerade erst in die World Golf Hall of Fame aufgenommen wurde, ist seither offizieller Gastgeber des RSM Classic. Gehörte das Turnier zunächst noch zur eher zweitklassigen Fall Series, profitierte es besonders von der Reform des Tourkalenders im Jahr 2013. „Es ist unglaublich, wie weit wir gekommen sind“, staunt Love III angesichts der rasanten Entwicklung „von der Idee zu einem Turnier mit 5,7 Millionen US-Dollar Preisgeld, FedExCup-Punkten und einer Masters-Einladung für den Sieger.“

Im vorigen Jahr ist das Turnier noch einmal gewachsen. Statt zuvor 132 Spielern gibt es seitdem ein komplettes Feld von 156 Teilnehmern. Außerdem kommt an den ersten beiden Tagen noch ein zweiter Golfplatz hinzu. Außer auf dem Seaside Course spielen die Pros am Donnerstag oder Freitag auch jeweils eine Runde auf dem Plantation Course.

Die Plätze
Austragungsort des RSM Classic ist der Sea Island Golf Club. Auf zwei der drei 18-Loch-Plätze des Klubs findet in dieser Woche das Turnier statt.

Der 6405 Meter lange Seaside Course (Par 70) liegt, wie der Name schon sagt, direkt am Meer und bietet an einigen Stellen atemberaubende Aussichten auf den Atlantik. Der ursprüngliche Neun-Loch-Platz wurde 1928 von den englischen Architekten Harry Colt und Charles Alison angelegt. 1973 kamen die „Marshside Nine“ dazu und im Jahr 1999 wurden die beiden Kurse von Tom Fazio zusammengelegt und grundlegend überarbeitet. Fazio fand ein „ziemlich flaches Gelände ohne Erhebungen“ vor. Um etwas mehr Bewegung und Abwechslung in die Landschaft zu bekommen, legte er mehrere Gewässer an. Mit deren Aushub konnte er das Gelände etwas hügeliger modellieren. Herausgekommen ist ein Kurs, den Fazio als „amerikanischen Links-Platz“ bezeichnet. Wie die britischen Vorbilder liegt der Platz direkt am Meer und führt hauptsächlich durch nur leicht welliges, mit Gestrüpp bewachsenes Marschland. Im Unterschied zu typischen Links-Plätzen kommen einige Wasserhindernisse sowie Bäume hinzu.

An den Seaside Course grenzt im Osten der Plantation Course. Er ist mit 6454 Metern unwesentlich länger als sein Nachbar, hat dafür aber auch ein Par von 72. Das Original-Design stammt aus dem Jahr 1926. Es wurde zuletzt 1998 von Rees Jones renoviert. Der Architekt beschreibt den Kurs als einen „Parkland-Platz am Meer“. Er bietet ebenso wie der Seaside Course herrliche Ausblicke auf den Saint Simons Sound; das Fairway der zehnten Bahn etwa verläuft vom Abschlag weg gut 200 Meter am Strand entlang, ehe es in einem Dogleg nach links ins Land abbiegt. Der überwiegende Teil des Platzes liegt hingegen in einer saftig grünen Parklandschaft. Die eher breiten Fairways verlaufen zwischen Eichen und Zedern an Teichen, Bächen und Bunkern entlang. Unter den Profis gilt der Plantation Course als leichter als der Seaside Course, vor allem wenn es windig ist, denn dann sind seine Fairways durch die Bäume besser geschützt. Allerdings ist es auf dem Plantation Course wichtiger, die Fairways zu treffen, sonst kommt man schnell in die Bredouille.

Der Titelverteidiger
Den Sieg beim RSM Classic im vergangenen Jahr hatte sich Kevin Kisner redlich verdient. Und das nicht nur wegen seines komfortablen Vorsprungs von sechs Schlägen. Kisners Jahr 2015 stand zuvor im Zeichen verpasster Chancen. Vier zweite Plätze, davon drei nach Stechen, hatte der US-Amerikaner gesammelt. Da kann man schon mal zweifeln, ob es je mit dem ersten Erfolg auf der Tour klappen würde. Doch Kisner hatte diese Zweifel nicht: „Ich habe das ganze Jahr über so gut gespielt, ich wusste, dass es eines Tages klappen würde, wenn ich nur alle Putts versenke“, erklärte er.

In die Schlussrunde in St. Simons startete Kisner mit drei Schlägen Vorsprung. Diesen Vorteil könnte man beruhigend nennen, doch das war er für Kisner nicht. „Das Härteste war, nicht daran zu denken, was alles schiefgehen könnte“, erklärte er. Er wusste, es würde nicht reichen, Pars zu spielen und nahm sich daher vor, „rauszugehen und frühe Birdies zu machen“. Das gelang ihm gleich am zweiten Loch – „das war wichtig, danach lief es rund“. Einen letzten brenzligen Moment musste er noch auf Bahn fünf überstehen, als sein zweiter Schlag in einem Busch landete. Doch Kisner rettete das Par und sein größter Konkurrent Grame McDowell verpasste gleichzeitig seinen Birdie-Putt. Ab da geriet Kisners erster Tour-Erfolg nicht mehr in Gefahr und er konnte ganz entspannt die letzte Bahn in Angriff nehmen, auf der er während seiner College-Zeit zweimal einen Turniersieg vergeben hatte.

Die Favoriten
Natürlich zählen die Mitglieder der „Sea Island Mafia“ zu den Top-Favoriten in dieser Woche, immerhin haben sie einen nicht unerheblichen Heimvorteil. Während sich alle anderen Spieler gleich auf zwei ihnen wenig vertraute Plätze einstellen müssen, schätzt Lucas Glover, dass er allein den Plantation Course bereits über 100 Mal gespielt habe. Ihre Kurskenntnis sollte auch Davis Love III, Zach Johnson, Matt Kuchar Brian Harman, Jonathan Byrd, Charles Howell III, Harris English und Neuzugang Patton Kizzire helfen. Genauso wie Chris Kirk, dem einzigen „Mafioso“, der das Turnier (2013) bereits gewonnen hat.

Neben den Lokalmatadoren gibt es natürlich noch einige weitere Favoriten, angefangen mit Titelverteidiger Kevin Kisner, der selbst zwischenzeitlich einige Monate in St. Simons lebte. Auch Bill Haas, Ian Poulter, Jim Furyk, Robert Streb, Luke Donald, Webb Simpson oder Brandt Snedeker, der Anfang Oktober einen erfolgreichen Abstecher nach Fidschi machte, wo er das Fiji International gewann.

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